WIE HOLZ LACKIEREN?
Wer eine schöne Lackoberfläche erzielen möchte, muss einige Dinge beachten. Wer aber weiß worauf es ankommt, der wird garantiert mit einem schönen Ergebnis belohnt! Der erste Weg bei einem neuen Projekt, geht meistens in den Baumarkt. Hier angekommen geht es direkt in die Farbenabteilung. Da stehen sie jetzt, die nicht enden wollenden Regale mit den unterschiedlichsten Farben der unterschiedlichen Hersteller und die vielen Fragen.
WELCHER LACK BEI HOLZ LACKIEREN?

Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Lacke hinsichtlich ihrer Zusammensetzung und
verarbeitungstechnischen Eigenschaften wie z.B. die Konsistenz.
Grundsätzlich werden die Lacke in zwei Gruppen eingeteilt.
Acryllacke und Kunstharzlacke (teilweise auch Alkydharzlacke genannt) sind zwei organische
Produkte, die sowohl aus natürlichen, wie auch aus petrochemischen Inhaltsstoffen bestehen
können.
Acryllacke
(meistens Reinacrylate, styrolisierte Acrylate, PU-Acrylate und Alkyd- Acrylat- Hybridsysteme) sind überwiegend auf Wasserbasis.Kunstharzlacke
(Alkyde und Spezialalkyde) enthalten als Lösungsmittel häufig leicht flüchtige, organische Lösungsmittel.Acryllack (wasserbasiert) | Kunstharzlack (lösemittelhaltig) | |
---|---|---|
Vorteile | - Geruchsarm - Relativ schnell Staubtrocken - Vergilbungsarm - Einfache Verarbeitung - Werkzeugreinigung solange der Lack noch nicht trocken ist mit Wasser möglich - Wetterbeständig - Umweltfreundlich (häufig mit dem „Blauer Engel“ Symbol gekennzeichent) - Wasserverdünnbar | - Gute Offenzeit - Guter Verlauf - Hohe Füllkraft - Gutes Standvermögen - Starke und kratzfeste Oberfläche für hohe Beanspruchung - Geringe Thermoplastizität |
Nachteile | - häufig geringere Blockfestigkeit - Schlechterer Verlauf - Schlechte Deckkraft auf Wasserflecken - Langes Durchtrocknen - Oberfläche ist nicht so beanspruchbar wie beim Kunstharzlack (kann mit einem Polyurethan (PU)- Anteil widerstandsfähiger werden) | - Werkzeugreinigung - Probleme bei Hitze - Stärkere Vergilbung - Flexibilität nimmt bei Alterung ab - Riecht noch lange nach dem ausdünstenden Lösungsmittel - Braucht lange bis die Oberfläche trocken ist (was auch ein Vorteil sein kann!) |
Lacke wollen sorgfältig ausgewählt sein, denn es gibt sie für den Innen- und Aussenbereich, DIY
oder Profibereich, für maßhaltige, begrenzt maßhaltige, nicht maßhaltige Holzteile (nach DIN 927)
und natürlich auch für andere Untergründe als Holz.
Es können auch Zink, Stahl, Kunststo
ff
und Eisen lackiert werden. Dieser Ratgeber befasst sich
nur mit dem lackieren von Holz.
Um die Lacke besser beurteilen zu können, gibt es einige DIN- Normen, die man zur Hilfe nehmen
kann, um die eigenen Ansprüche besser zu filtern.
Hier eine kleine Auswahl an DIN- Normen:
DIN- Norm zur Beurteilung der Nutzungseigenschaften
Oberflächenempfindlichkeit DIN 68 861-4
Abriebfestigkeit DIN 68 861-2
Gelbwert DIN 6167,
Hellvergilbung und Dunkelvergilbung
Glanzgrad DIN 67 530
Dehnbarkeit Rili 10, 03/99 (Rili = Rosenheimer Richtlinie)
Pendelhärte DIN EN ISO 15 22
Haftung: Gitterschnitt DIN EN ISO 2409, Andreaskreuz
Haftung: Gitterschnitt auf Altanstrich DIN EN ISO 2409, Andreaskreuz
Verblockung Rili 6, 03/99
DIN- Normen zur Beurteilung der Schutzeigenschaften
Wasserschutzzahl EDIN EN 927-5
Feuchteschutz Rili 1, 03/99
Freibewitterung DIN 53 166
Blistertest DIN EN ISO 6270-1
Prüfung auf Altanstrich: Blistertest DIN EN ISO 6270-1
Chemikalienbeständigkeit DIN 68 861-1
DIN- Normen zur Beurteilung der Verarbeitungfähigkeit
Verlauf Erichsen Rakel
Ablauf Erichsen Rakel
Mindestverarbeitungstemperatur DIN 53 778-1
Deckfähigkeit ISO 6504-3
Kleine Auswahl der im Baumarkt erhältlichen Lacke:
Küchenlack Küchenfronten werden häufig mit einer speziellen Grundierung und den neuen Hybridlacken gestrichen die die Vorteile und Stärken der PU- Acryl und Alkydharzlacken in sich vereinen. Diese Hybridlacke sind wasserbasiert und dadurch gesundheits- und umweltschonend, sehr robust und trocknen schnell.Dachrinnen-Lack Meist handelt es sich hierbei um einen lösemittelhaltigen Speziallack auf PVC- Basis, für Untergründe wie Alu, Eisen oder Hart-PVC und Zink. Die Beschichtungen weisen eine sehr gute Haftfestigkeit auf und widerstehen Umwelteinflüssen wie UV-Strahlung, Frost oder starken Temperaturschwankungen.
Fenster-Lack für Holzfenster Hier gibt es viele unterschiedliche Qualitäten. Eine gute Möglichkeit bilden die sogenannten Ventilacke. Diese Fensterlacke sind ventilierend, also o ff enporig und di ff usionsfähig. Sie bilden eine hochdeckende Lackschicht, die feuchtigkeitsregulierend wirkt.
Heizkörper-Lack Diese Lacke sind großenTemperaturschwankungen ausgesetzt. Normale nicht hitzebeständige Lacke könnten sich aufgrund der Hitzeentwicklung verfärben, oder schädliche Dämpfe absondern. Gute Lacke sind bis zu 180°C hitzebeständig.
OSB-Lack OSB- Platten wurden einst in Amerika als Seitenprodukt entwickelt und werden jetzt auch in Deutschland immer beliebter. Das Problem ist die saugfähige und unebene Oberfläche. Um diese Flächen leichter reinigen zu können, d.h. sie glatter zu machen, gibt es den OSB- Lack.
Ofen-Lack Für alle Oberflächen die mit extremer Hitze konfrontiert werden, müssen spezielle Lacke verwendet werden. Sie werden in unterschiedliche Hitzeklassen eingeteilt (teilweise bis 1800°C) . Sobald der Lack durchgetrocknet ist, wird die lackierte Fläche erhitzt, wobei der Lack sich einbrennt.
Tafel-Lack Ein Tafellack macht aus einer glatten z.B. Holzoberfläche eine mit Kreide beschreibbare Holzoberfläche, die wieder abwaschbar ist. Die Oberfläche ist leicht rau, sodass die Kreide an der senkrechten Fläche hält.
Hammerschlag-Lack Der Lack dient dem Metall als Schutz gegenüber Rost. Nach dem Trocknen ist eine strukturierte Oberfläche zu erkennen, die aussieht als ob sie mit vielen Hammerschlägen bearbeitet wurde.
WIE LACK AUFTRAGEN?

Lackieren mit dem Pinsel
Diese Möglichkeit ist wohl die für jeden bekannteste Auftragsart. Das streichen hat den Vorteil, praktisch überall ausgeführt werden zu können. Das Lackmaterial wird weitgehend ausgenutzt und der Abfall hält sich in Grenzen.
Lackieren mit der Rolle/ Lackwalze
Das Lackieren mit der Rolle ist sozusagen eine Weiterentwicklung des Lackieren mit dem Pinsel. Mit etwas Übung kann man auch mit der Rolle sehr schöne Ergebnisse erzielen. Diese Methode eignet sich vor allem für große, glatte Flächen.
Lackieren mit der Sprühdose
Kleinere Flächen lassen sich auch mit der Sprühdose lackieren. Es kann ohne Zusatzmaterial wie Pinsel und Lackierwanne losgelegt werden.Dadurch werden auch Pinselstreifen und Borsten vom Pinsel auf der Oberfläche vermieden. Wichtig ist hier die Umgebung gründlich abzukleben und vielleicht vor dem eigentlichen Sprühobjekt eine kleine Probefläche anzulegen. Wichtig: immer in gut gelüfteten Räumen oder im Freien arbeiten und wenn möglich einen Atemschutz tragen. Erst schütteln dann sprühen!!! Es sollten stets 20-30 cm Abstand vom Objekt gehalten werden dabei am besten im Kreuzgang lackieren (waagerecht und von unten nach oben).
Sprühsystem
Es gibt viele unterschiedliche Sprühsysteme, die alle ihre spezifischen Vor- bzw. Nachteile haben. Auch hier wird kein Pinsel mehr benötigt der tropft sowie Streifen und Borsten hinterläßt. Farbsprühsysteme eignen sich besonders für große Flächen und entlasten die Arme durch weniger Muskeleinsatz.
Gängige Spritz-/ Sprühsysteme:
Konventionelle Farbspritz-pistole | HVLP-Spritzpistole (High Volume Low Pressure) | LVLP- Spritzpistole (Low Volume Low Pressure) | Airless Spritzpistole | Airless Spritzpistole |
---|---|---|---|---|
Das zu verarbeitende Material wird mit sehr hohen Luftdruck (ca.2,5-4 bar) zerstäubt | Niederdruck- verfahren (max 0,7 bar) | Weiterentwicklung der HVLP- Technik Gesenkter Luftverbrauch | Lackieren ohne Druckluft- zerstäubung. Hydraulischer Druck (50-250 bar) | Lackieren ohne Druckluft- zerstäubung. Hydraulischer Druck (50-250 bar) |
Je kleiner die Tröpfchen, desto höher der Materialverlust durch Spritznebel | Benötigt hohes Luftvolumen- somit auch großen Kompressor | Weniger feine Zerstäubung und Randzonen- bildung | Weniger feine Zerstäubung und Randzonen- bildung |
|
Geringe Flächenleistung | Gröbere Zerstäubung | Kein transluzentes beizen oder patinieren möglich | Kein transluzentes beizen oder patinieren möglich |
|
Nur für Materialien mit geringem Festkörperanteil geeignet | Hochviskoses Material muss verdünnt werden | Keine Auftragsmengen- regulation | Keine Auftragsmengen- regulation |
|
Langsamere Verarbeitungs- geschwindigkeit | Hohe Unfallgefahr | Hohe Unfallgefahr | ||
Teure, aufwendige Apparaturen | ||||
Relativ hoher Reinigungs- aufwand | ||||
Hoher Düsenverschleiß | ||||
Sehr feine Zerstäubung und dadurch sehr gute Oberflächenqualität | Einsparung an Lack durch geringe Sprühnebelbildung (System mit der höchsten Material- übertragungsrate) | Geringer Lackverbrauch durch weniger Sprühnebel | Kleinere Tröpfchen und dadurch bessere Oberfläche |
|
Gut auf das zu beschichtende Objekt einstellbar | Geringer Energieverbrauch | Keine Bläschenbildung auf der Lackoberfläche (durch den Verzicht auf Druckluft) | Weichere Randzonen und fließendere Übergänge |
|
Auch für Kleinstmengen geeignet | Geringe Entsorgungskosten | Schnelle Lackierung großer Flächen | Wenig Sprühnebel | |
Dünnflüssige Materialien lassen sich gut verarbeiten | Für Kleinstmengen geeignet | Leichte Handhabung der Spritze | Regelung der Auftragsmenge möglich |
|
Preiswertes System | Auch für „schwierige“ Spritz- Bedingungen geeignet | Lackentnahme aus Originalgebinde möglich | Auch für Material mit hohem Festkörperanteil geeignet |
|
Gute Verarbeitbarkeit von dünnflüssigem Material |
Des Weiteren gibt es noch die Heißspritztechnik und das elektrostatische Spritzen. Für den DIY-
Bereich kommen jedoch nur die Konventionellen Geräte und die Airless- Geräte zum Einsatz.
Lackrolle
- wenn möglich waagerecht liegend lackieren, für besseren Farbverlauf (Farbe kann besser
auseinander fließen).
- abkleben von nicht zu streichenden Flächen.
- Wenn möglich das Objekt so platzieren, dass die Kanten frei schweben.
- Probefläche anlegen!
- Erst einmal längs mit satt Farbe, dann zweimal quer und ohne weitere Farbe zur Holzfaser
überlappend und zügig arbeiten. Dann wieder, ebenfalls ohne Farbe längs streichen, wobei der
Druck auf die Rolle jetzt nur noch minimal ist.
- Für gute Lackergebnisse werden mindestens 3 Lackschichten empfohlen. Die Trockenzeiten je
Auftrag müssen genau eingehalten werden.
- Es ist wichtig möglichst beidseitig zu lackieren (nicht sichtbare Flächen mit zumindest einer
Lackschicht), damit sich die Holzplatte nicht verzieht.
- Nach dem Auftrag einer Lackschicht stellen sich die Holzfasern auf und vor der nächsten
Schicht sollte ein Zwischenschli
ff
erfolgen. Gerne wird hier ein Schleifpapier mit einer
240er Körnung genommen.
- Der zweite Anstrich sollte mit Farbe quer zur Maserrichtung gestartet werden und dann längs
zur Maserung ohne Druck ausrollen.
- Dritter Anstrich
- Trocknung
Pinsel
- bei Flächen wir in einer Ecke begonnen und sich dann abschnittsweise vorgearbeitet
- Bei profilierten Flächen sollten zuerst die tiefen Stellen lackiert werden. Am besten wird in der
Mitte begonnen und sich langsam nach aussen vorgearbeitet.
- Bei mehreren Farben immer mit der hellen Farbe beginnen und dann immer dunkler werden,
damit Patzer mit der dunkleren Farbe abgedeckt werden können.
- Lack zuerst in eine Richtung auftragen und anschließend diagonal verstreichen. Zum Schluß in
Maserrichtung die Lackschicht in langen und gleichmäßigen Pinselbewegungen ausstreichen.
Spritze/ Sprühdose
- Das wichtigste zuerst!!! Beim Spritzen/ Sprühen nie auf einer Stelle verharren!
- Die Umgebung und alle Flächen die nicht farblich gestaltet werden, müssen sehr penibel
abgeklebt werden.
- Man fängt neben dem Objekt an zu spritzen, führt den Sprühstrahl in gleichmäßigen
Pendelbewegungen über das Objekt und endet wieder neben dem Objekt.
- Das Pendeln sollte vorher an einem nicht benötigten Gegenstand geübt werden.
HOLZ LACKIEREN
- SCHRITT FÜR SCHRITT?

A. Der perfekte Untergrund
Egal womit und wie später lackiert werden soll, ohne den perfekten Untergrund, kann auch das
Ergebnis nie perfekt werden.
Dellen und Kerben werden zunächst mit einem Lackspachtel gefüllt und glatt abgezogen. Hier
muss man darauf achten im gleichen „Lösemittelsystem“ zu bleiben, um ein späteres Abplatzen
der Farbe an den gespachtelten Flächen zu verhindern.
Acrylspachtel für Acrylanstriche
Ölspachtel für Kunstharzlackanstriche
-
Trockenzeit beachten!-
Alte, tragfähige Lacke müssen, um dem neuen Anstrich einen guten Halt zu bieten angeraut
werden.
Die besten Ergebnisse erzielt man mit einem Schleifpapier mit einer 100er Körnung.
Sehr feine
Zerstäubung und
dadurch sehr gute
Oberflächenqualität
.
Gut auf das zu
beschichtende
Objekt einstellbar
Auch für
Kleinstmengen
geeignet
Dünnflüssige
Materialien lassen
sich gut verarbeiten
Preiswertes System
Einsparung an
Lack durch geringe
Sprühnebelbildung
(System mit der
höchsten Material-
übertragungsrate)
Geringer
Energieverbrauch
Geringe
Entsorgungskosten
Für Kleinstmengen
geeignet
Auch für
„schwierige“
Spritz-
Bedingungen
geeignet
Gute
Verarbeitbarkeit
von dünnflüssigem
Material
Geringer
Lackverbrauch
durch weniger
Sprühnebel
Keine
Bläschenbildung
auf der
Lackoberfläche
(durch den Verzicht
auf Druckluft)
Schnelle
Lackierung großer
Flächen
Leichte
Handhabung der
Spritze
Lackentnahme aus
Originalgebinde
möglich
Kleinere Tröpfchen
und dadurch
bessere Oberfläche
Weichere
Randzonen und
fließendere
Übergänge
Wenig Sprühnebel
Regelung der
Auftragsmenge
möglich
Auch für Material
mit hohem
Festkörperanteil
geeignet
Dieser Vorgang ist jedoch nicht endlos wiederholbar. Irgendwann muss auch der komplette Lack
entfernt werden, um weiterhin schöne Ergebnisse zu erzielen. In der Regel sollten nach dem
dritten Renovierungsanstrich die alten Lackschichten entfernt werden, oder schon vorher, wenn
der Lack nicht mehr in Takt ist und schon abplatzt.
Womit man schleift (Bandschleifgerät, Exenterschleifer, Schwingschleifer oder mit dem
Schleifklotz von Hand) hängt vom Objekt ab. Manchmal ist der Einsatz von Chemie
empfehlenswert (Abbeizer/Anlauger).
Vor allem bei Oberflächen die profiliert sind, gerät man mit dem Schleifgerät schnell an seine
Grenzen. Zierliche Rundungen und filigrane Verzierungen sind sogar mit der Hand kaum, oder nur
mit sehr viel Geduld zu meistern.
Hier ist es deutlich kraft- und nervenschonender den Abbeizer zu benutzen. In vielen Fällen ist
eine Kombination aus schleifen und abbeizen ratsam.
Für große, glatte Flächen kann das Schleifgerät benutzt werden und für die Filigranarbeit
schließlich der Abbeizer. Der Abbeizer wird so etwas sparsamer eingesetzt, und zusätzlich wird
die Umwelt geschont!
Unbehandeltes Holz sollte längs zur Maserung geschli
ff
en werden. Es können sich sonnst sehr
schnell Querriefen bilden, die nachher deutlich zu sehen sind.
Last but not least muss der Schleifstaub sehr gründlich entfernt werden. Hierfür eignet sich ein
fusselfreies, feuchtes Tuch am besten.
Nach entsprechender Trockenzeit kann mit den nächsten Schritten begonnen werden. Die in der
Werbung angepriesenen Staubfangtücher sind hierfür übrigens nicht geeignet. Sie können einen
feinen Wachsfilm hinterlassen, auf dem der Lack nicht so gut haftet.
Vor dem Lackieren ist es ratsam eine Grundierung aufzutragen. Sie soll die Saugfähigkeit der
Untergründe mindern, oder egalisieren und natürlich dem Folgeanstrich einen sicheren Halt
geben.
Eine häufig unterschätzte Funktion der Grundierung ist die Reststaubbindung.
Bei einigen Hölzern können spezielle Inhaltssto
ff
ewie (z.B. Harze der Kiefer oder bestimmte
Inhaltssto
ff
e der Eiche) einen Sperrgrund erforderlich machen.
Ist der Untergrund soweit vorbereitet, sollte eine kleine Probefläche angelegt werden, um den
Lack und seine Fließeigenschaften besser einschätzen zu können. Eventuell kann der Lack nach
Herstellerangaben verdünnt werden, damit die Pinselstriche nicht mehr sichtbar sind, bzw. besser
verlaufen.
B. Der ideale Arbeitsplatz
Der Arbeitsplatz sollte möglichst staubfrei und windstill sein, damit der Staub sich nicht auf der
Lackschicht festsetzt und man wieder von vorne anfangen muss.
Die Temperatur muss auch im Blick behalten werden. Die Verarbeitungstemperatur laut
Herstellerangabe darf weder unter- noch überschritten werden.
Ideal wäre auch, wenn man die zu lackierenden Teile in eine komfortablen Arbeitshöhe legen kann
und anschließend noch genügend Platz zum Trockenen hat (kann etwas mehr Zeit brauchen!).
Wenn man zu Hause keinen Platz für Lackierprojekte hat, gibt es auch Werkstätten zum selber
lackieren. Meistens wollen die Kunden nur ihre Autos lackieren, aber warum nicht auch mal für
Türen anfragen!?
C. Der Weg zur schönen Lackoberfläche
Benötigtes Material und Werkzeug für das anzuwendende Auftragsverfahren
Lackier- system | Benötigtes Werkzeug | Zusätzliches Material |
---|---|---|
Pinsel (vor allem für kleine Flächen ratsam) | Pinsel mit Synthetik- Borsten für Acryllacke Pinsel mit Naturborsten für Kunstharzlacke | Spachtelmasse Isolierfüller für entspr. Lacksystem Reiniger für Silicon und Fett Lackwanne mit Farbabstreifer (evtl. mit Wechseleinsätzen) Schleifklotz oder elektrisches Schleifgerät Schleifpapier Staubtücher Rührstab zum Lack aufzurühren Farbmischbehälter Abklebeband Abklebefolie |
Rolle | Schaumwalzen für Kunstharzlacke Flockwalzen für Acryllacke Bügelroller (gibt es in vielen unterschiedlichen Größen!) Zusätzliche Pinsel s.o. | Spachtelmasse Isolierfüller für entspr. Lacksystem Reiniger für Silicon und Fett Lackwanne mit Farbabstreifer (evtl. mit Wechseleinsätzen) Schleifklotz oder elektrisches Schleifgerät Schleifpapier Staubtücher Rührstab zum Lack aufzurühren Farbmischbehälter Abklebeband Abklebefolie |
Spraydose | Spraydose | Abklebeband Abklebefolie Schleifklotz oder elektrisches Schleifgerät Schleifpapier Staubtücher |
Sprühsystem | Lackierpistole | Abklebeband Abklebefolie Schleifklotz oder elektrisches Schleifgerät Schleifpapier Staubtücher |
Lackierer |
Qualität zahlt sich bei Material und Werkzeug aus. Häufig wirkt sich die Qualität des eingesetzten Werkzeugs positiv auf die benötigte Arbeitszeit und das Ergebnis aus. Einfaches Abklebeband kann z.B. schneller reißen oder nicht richtig haften, einfache Pinsel verlieren ihre Borsten, Schleifpapier verliert schnell die Körnung und mit einem Schleifgerät ohne ausreichend Drehmoment wird nur wenig alte Farbe abgetragen.
WIE SCHÜTZE ICH MICH BEI DER VERARBEITUNG VON HOLZFARBE?

Nachdem unter Umständen schon viel Geld für Lack und Arbeitsmaterial ausgegeben wurde, sollte bei der Schutzausrüstung nicht gespart werden. Handschuhe aus Latex oder Nitril schützen die Haut, lassen aber auch genügend „Gefühl“ zu, um damit feine Arbeiten ausführen zu können. Eine Atemmaske gehört bei Lackierarbieten (vor allem mit Lösemitteln) auch dazu und bei den Schleifarbeiten ist zumindest eine Staubmaske angebracht. Ebenso gehört eine Schutzbrille mit zur Schutzausrüstung.
WIE HOLZFARBE AUFTRAGEN?
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WIE ENTSORGE ICH HOLZFARBE?

Hier kann man nicht alle Lacke/ Lackreste über einen Kamm scheren. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte nimmt sich das Sicherheitsdatenblatt des jeweiligen Produktes zur Hand. Hier wird genau beschrieben, wie der Lack entsorgt werden kann. Im Allgemeinen kann man sagen, dass alle noch nicht fest gewordenen Lacke bei Schadsto ff Sammelstellen (z.B. Schadsto ff mobil, oder Wertsto ff höfe) abgegeben werden müssen. Lösemittelfreie Lacke können nach dem Durchtrocknen über den Hausmüll und die Behälter im Gelben Sack entsorgt werden. Lösemittelhaltige Lacke können nur als Schadsto ff entsorgt werden. Soll die Dose für einen späteren Einsatz gelagert werden, ist es wichtig den Deckel fest zu verschließen und wenn möglich die Dose auf den Kopf zu stellen. Sind nur kleine Reste aus einem großen Gebinde übrig geblieben, kann man diese Reste in Gläser mit Schraubdeckel umfüllen und gut beschriften!
WELCHE UNTERGRÜNDE LACKIEREN?

Neben Vollholz gibt es auch andere im Handel befindliche Holzprodukte.
Plattenwerkstoffe im Holzbereich werden aufgrund einiger bautechnischer Vorteile und teilweise
niedrigeren Kosten immer beliebter. Vor allem aus dem Innenausbau sind sie nicht mehr
wegzudenken.
Zum lackieren dieser Plattenwerkstoffe können andere Vorarbeiten anfallen.
Grundsätzlich unterscheidet man 5 Holzwerkstoffe:
- Werkstoffe auf Vollholzbasis
- Furnierwerkstoffe
- Spanwerkstoffe
- Faserwerkstoffe
- Verbundwerkstoffe
Wenn man weiß worauf es ankommt, kann man theoretisch alles lackieren.
TIPPS UND TRICKS

- die Rollwanne in einen Sack (z.B. Frischhaltebeutel) geben und den Lack über den Sack
eingießen. Nach dem Gebrauch kann der Sack abgezogen werden und die Rollwanne muss
nicht extra gereinigt werden.
- Wenn möglich, die zerlegten Einzelteile waagrecht liegend lackieren. Das hat den Vorteil, dass
der Lackfilm satter auftragen werden kann und gleichmäßiger auseinander fließen kann.
- Probelackierung auf einer unbedeutenden oder nicht sichtbaren Fläche anlegen.
- Klebestreifen- Trick anwenden. Hierzu wird ein Klebestreifen quer über eine Dose geklebt. Der
eingetauchte Pinsel läßt sich an diesem Klebestreifen abstreifen. Der Dosenrand bleibt sauber
und läßt sich wieder luftdicht verschließen.
- Pinsel luftdicht verpacken. In Lackierpausen kann der Pinsel z.B. in Frischhaltefolie eingepackt
werden und kann nach der Pause sofort wieder eingesetzt werden.
- Lack vor Benutzung gründlich aufrühren. Für einen perfekten Anstrich sollte sowohl die
Grundierung als auch den Lack einmal vorher mit dem Rührholz sorgfältig aufrührt werden. So
können sich am Boden der Dose abgesetzte Pigmente und Füllstoffe wieder gleichmäßig
verteilen und ihre Wirkung voll entfalten.
- Nach jedem Anschleifen muss der Staub wieder gründlich entfernt werden!
WAS KOSTET EIN MALER UND LACKIERER?
Kosten Lackierer:
Auch hier gilt:“ Gute, qualitativ hochwertige Arbeit hat ihren Preis“!
Wer auf Nummer sicher gehen will und die Auswahl der Farbe, die richtige und saubere
Verarbeitung dem Profi überlassen möchte, muss die Preise vergleichen und sich Angebote
einholen.
Kosten DIY:
Auch hier gibt es einige Faktoren die die Kosten variieren lassen.
Wie schon erwähnt gibt es sehr viele unterschiedliche Lacke hinsichtlich ihrer Zusammensetzung
und Einsatzzwecke. Natürlich gibt es auch sehr viele unterschiedliche Preise.
Hat man den Lack gefunden, der für den gedachten Einsatzzweck geeignet ist. Sollte hier nicht
am falschen Ende gespart werden. Qualität hat nun mal ihren Preis. Das Ergebnis soll schließlich
lange halten und schön aussehen!
Wichtig: sollen größere Flächen lackiert werden, sollte der Verbrauch im Vorfeld berechnet
werden. Auf diese Weise werden Farbabweichungen durch unterschiedliche Chargen vermieden.
Das eingesetzte Werkzeug und Material, wenn es denn neu angescha
ff
t werden muss (oder
geliehen), kann die Projektkosten ebenfalls unerwartet in die Höhe treiben.
Das einzige was hier nicht in die Berechnung fällt ist die eingesetzte Zeit.
